Beitrag zum Seminar am 11.1.2006 ( 12-14Uhr)

Natürlich gibt es immer noch Lehrer, die mit den neuen Medien, besonders dem PC, nicht angemessen oder gar nicht umgehen können. Allerdings wird ihre Zahl immer geringer, denn die jüngeren Kollegen und vor allem die Schüler selbst drängen auf den unumgänglichen Einsatz des PC`s. Man müsste jedoch trotz der Euphorie neuen Medien gegenüber diese einmal hinterfragen. Denn der Einsatz neuer Medien kann bei einschränkungslosem Einsatz in allen Schulfächern auch schädliche Konsequenzen hervorrufen. Das sind einmal gesundheitliche Schäden im Augenbereich, aber vor allem im Bereich der Wirbelsäule bei einer langen und starren Haltung vor einem Computer seitens eines Heranwachsenden. Man sollte sich auch sonst davor hüten, die neuen Medien als neuen ,, Messias`` zu betrachten. Sind die neuen Medien bei allen Schülern anwendbar? Was st mit hypermotorischen oder destruktiven Schülern? Man muss da wohl deutlich innerhalb der Schülerklientel differenzieren. Die Lösungen wären pädagogisch sinnvolle Kleingruppen. Da taucht dann sofort das räumliche Problem auf und das Problem der Anleitung und Aufsicht durch den Lehrer, deren Quantität aus finanziellen Gründen einfach eingeschränkt ist. Wie jeder Unterricht gelingt auch der Unterricht über neue Medien bei einer homogenen idealen Schülergruppe. Den idealen Schüler - schon gar nicht eine homogene ideale Schülergruppe - gibt es aber nur sehr selten. Es ist nämlich jeder Unterricht von Erfolg gekrönt - selbst wenn er methodisch antiquiert ist - , wenn ideale Schüler auf fachlich kompetente Lehrer treffen, denn dann lernen gute Schüler auch gut und viel. Das heißt, und damit werden die neuen Medien hinterfragt, dass es primär auf einen fachlich sehr gut ausgebildeten Lehrer verbunden mit pädagogiscger und menschlicher Güte ankommt,damit der Unterricht erfolgreich ist. Ein guter und grundsätzlich lernwilliger und wissbegieriger Schüler geht auf solch einen Lehrer ein. Dann ist der Einsatz neuer Medien sogar sekundär. Glücklicherweise ist die Realität so, dass, wenn es derlei Lehrer gibt, diese durch Lehrer ergänzt werden, die neue Medien einsetzen. Damit kann sich das Unterrichten zu einem wie auch immer gearteten Ganzen zusammenfügen. Unterschiedliche Lehrer hat es immer gegeben - uniforme Lehrer wären schrecklich - und soll es immer geben. Viel wichtiger ist, dass ein Schüler die ganze Palette von Unterrichtsmethoden kennenlernt.

Sollte der Schüler einen Computer Grundschein erwerben und wann? Diese Frage ist einschränkungslos mit ja zu beantworten. Als Klassenstufe bietet sich die 5. Klasse an, egal in welcher Schulform. Der Erwerb dieses Computerscheines sollte mit einer wie auch immer gearteten Abschlussprüfung verbunden sien. Der Schein sollte dem Schüler wie ein Diplom ausgehändigt werden, um in den weiteren Schuljahren dem freien Einsatz eines Computers eine gewisse Seriösität und damit Sicherheit bei der Benutzung zu geben. Die technischen Voraussetzungen für das Erwerben eines solchen Diploms dürften heutzutage in fast allen Schulen gegeben sein.

Kommen wir noch einmal auf den fachlich kompetenten und gleichzeitig pädagogisch und menschlich feinfühligen Lehrer zurück. Man kann ihn auch als Profi bezeichnen, denn er sollte die Inhalte seines Faches umfassend permanent präsent haben und dabei stets auf die Schüler eingehen können. Ein solcher Lehrer kann und soll es sich erlauben den Schülern etwas Falsches darzustellen oder zu verstehen geben, damit durch den Schüler nachhaltiger das Richtige gelernt oder verstanden wird. So in etwa hat sich Thomas von Aquin ausgedrückt.
clarisax - 12. Jan, 13:45

Ähem ... *räusper*

>> ... dass es primär auf einen fachlich sehr gut ausgebildeten Lehrer verbunden mit pädagogiscger und menschlicher Güte ankommt,damit der Unterricht erfolgreich ist. Ein guter und grundsätzlich lernwilliger und wissbegieriger Schüler geht auf solch einen Lehrer ein ... <<

Hmmmm ... also das Erste ist zweifellos unstrittig, der Lehrer muss wirklich wissen, wovon er redet und dabei gleichzeitig über ein breites fachlich-didaktisches Repertoire sowie die nötige soziale Kompetenz verfügen. Aber was heisst ein "grundsätzlich" lernwilliger, wissbegieriger Schüler? Ist es nicht so, dass JEDER Mensch zu Beginn seines Lebens wissbegierig und lernwillig ist - wie sollte er sonst sprechen und laufen lernen - ihm dies aber im Lauf der Zeit mehr oder weniger systematisch ausgetrieben wird? Einem Kind, das singt oder hämmert sagt man, es solle nicht so laut sein, einem Kind, das seinen oder den Körper seiner Spielgefährten erforscht sagt man, das gehöre sich nicht, einem Kind, das ein Gerät anders als vorgesehen benutzt sagt man "Hör auf, du machst das kaputt!" usw. usw.

Wenn sie dann mit 5 oder 6 in die Schule kommen, sind sie manchmal schon ziemlich übel vorgeprägt - und erleben dann die Segnungen des Frontalunterrichts. ;-) H. Eckert verwendet in seinen Veranstaltungen manchmal den Begriff des 'remedial teaching' und ich glaube, hier tragen moderne Lehrer - manchmal ohne es zu wissen - die hohe Verantwortung, Schülern wieder zu vermitteln, dass Lernen einen Heidenspaß machen kann.

Just my 2 cent! ;-)

clarisax - 16. Jan, 16:24

Hat mir ja keine Ruhe gelassen, ich hab' also mal mein über dreissig Jahre altes *g* Lateinbuch rausgekramt und nachgeschlagen - 'Front' kommt nämlich ursprünglich nicht aus dem Französischen, sondern aus dem Lateinischen! ;-P

frons, frontis (fem.) = Stirn, Vorderseite

matei - 30. Jan, 08:31

Hallo \julia

Hallo kennst du mich noch ? mein name ist Matei Olariu und ich bin aus Rumanien,wir waren in derselbem klasse.
wenn du dir errinnerst kannst mir eine email schicken: mateiola@yahoo.com

clarisax - 5. Feb, 12:35

Ist sozusagen nur nur zur Sicherheit ...

... dass ich hier was reinschreibe! Schade, dass WS krank ist, aber nachdem ich gehört habe, man solle auch ohne Veranstaltung in den Logs weiter kommunizieren, mach ich das einfach mal.
Gruß
Chris

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