Geschichte der Philosophie

Donnerstag, 14. Juli 2005

Eigene Gedanken zu der Veranstaltung am 12.07.2005( 18-20 Uhr)

In der Philosophie ist das Philosophieren vom Anfang und vom Ende her offen. In der Philosophie sehe ich bei der Theorie verschiedene Möglichkeiten und in der Praxis versuche ich diese umzusetzen. Ähnlich geht es mir beim Unterrichten. Will ich ihn nämlich schöpferisch gestalten, brauche ich die Philosophie, das heißt in der Theorie versuche ich bei der Vorbereitung Möglichkeiten zu sehen, um diese in Praxis umsetzen zu können. In der Theorie entwickelt sich eine Vielfalt von Einfällen, die ich für die Praxis abklopfe. Aber während des Unterrichtens, bin ich ständig auf Einfälle angewiesen, da die Theorie die Bandbreite der möglichen Situationen im Unterricht - besonders völlig unerwartete Reaktionen der Schüler - nicht vordenken kann. Die Philosophie öffnet mir zwar den Blick für die Praxis kann diese aber in ihrer Vielfältigkeit und Quantität meistens nicht ganz erfassen. Der Prozess des Unterrichtens muss in seinen einzelnen Phasen stets offen sein, das heißt der Lehrer muss also ständig in der Theorie so viel wie möglich bedenken, dann die Umsetzung oder Praxis genau reflektieren und diese dann während des Unterrichtens stets in eine andere Richtung als vorgesehen lenken können.

Freitag, 8. Juli 2005

Eigene Gedanken zu der Vorlesung am 05.07.2005(18-20Uhr)

Ideel gesehen ist die Natur eine Einheit oder ein Ganzes, wo sich alles, Totes und sich veränderndes Leben wie Pflanzen, Tiere und Menschen zusammenfügen. Totes Leben wie ein Stein kann sich durch die Athmosphärilien verändern, aber seine Komponeten bleiben als Teile in der Natur erhalten und verändern die Ganzheit nicht. Die Quantität der Natur ist statisch nur ihre Qualität ist veränderbar und damit dynamisch und nicht immer gleich. Das gilt auch für die lebende Natur der Pflanzen und Tiere und auch der Menschen, die sich in der denkbaren Menschheitsgeschichte quantitativ und qualitativ verändert haben. Dadurch, dass Pflanze, Tier und Mensch sich in Qualität und Quantität über die Jahrtausende verändert haben, glaubt man, dass sich auch die Ganzheit verändert hat. Tier, Pflanze und Mensch sind aber vergänglich und modifizieren sich, bleiben aber immer Teil des Ganzen. Diese Aussage stimmt sogar mit dem christlichen Glauben überein. Auch wenn es über die überschaubaren Jahrtausende enorme Veränderungen gegeben hat, so ist die Einheit oder das Ganze geblieben.

Wenn ein Kind geboren wird, steht ihm die Ganzheit offen, die ihm je nach Zustand der Natur oder der Umwelt des Kindes unterschiedliche Möglichkeiten eröffnet. Zunächst sind es einmal mögliche Möglichkeiten aus der Ganzheit, die aber auf wirkliche Möglichkeiten der realen Umwelt eingeschränkt werden und zu wirklichen Möglichkeiten werden. Gegen diese Einschränkung oder diesen Verlist kämpft das kindliche Gehirn zunächst an, muss sich aber den wirklichen Möglichkeiten stellen und endet mit ausgehendem Schulalter in der wirklichen Wirklichkeit. Der junge Mensch hat sich also in der wirklichen Wiklichkeit verwirklicht und sitzt z.B. als Stundent auf der Bank eines Hörsaals einer Universität.

Donnerstag, 30. Juni 2005

Schreiben Sie eine eigene Fabel, in der die Zeit dem Raum begegnet!( Internetaufgabe anstatt der Veranstaltung am 28.06.2005)

1. Fabel

Der Skifahrer

Ein junger, fescher und eleganter Skifahrer raste auf seinen geliebten Skiern zu Tal und genoss die hohe Geschwindigkeit, die andere Skifahrer nicht erreichten. Der Skifahrer sagte sich :,, Was für Superski ich habe. ich rase durch die Zeit und gewinne den Raum, um schnell ins Tal zu gelangen. ``
Als er im höchsten Tempo Schuss fuhr, baute sich plötzlich im Raum ein Felsen vor ihm auf, dem er nicht entweichen konnte. Das war das Ende des Schnelligkeitsrausches des Skifahrers und seiner Skier. Er schrie voller Verachtung und Arroganz den Felsen an, der ihm den Raum verstellte und seiner Zeit stehen ließ:,, Du hast weder mich noch meine Skier erobert, denn ich habe weder Wein noch Bier getrunken, und dennoch verliere hier einfach meine Skier und komme nicht ins Tal. Du hast mich nicht besiegt. Skier sind eben einfach nicht super. ``
Wenn uns aber irgendetwas stört, behindert oder missfällt, ändern wir schnell unsere Meinung oder Vorlieben.


2. Fabel

Die Ameise auf dem Weg zum Stern

Eine Ameise bewegte sich auf einen Stern zu.
Ein Mann kam des Weges daher.
Er suchte nach Froschschenkeln für seine Abendmahlzeit.
Er fragte die Ameise: ,, Wohin gehst Du?`` und zertrat sie.
Sei es drum.
Das war ein Trunkenbold, aber was nun : Was wäre aus der Ameise geworden?

Sonntag, 26. Juni 2005

Beitrag zum 21. 06. 2005 - Eigene Gedanken

Etymologisch kommt Utopos aus dem Griechischen ,, Ou``= ,, nicht`` und ,, topos``= ,, Ort``, das heißt der Mensch , der zwar physisch schon ein menschliches Wesen ist, besonders als Kind, ,, hat sich noch nicht`` wie Ernst Bloch sagt. Der Mensch wird erst, weil er der Utopie hinterherjagt oder anders ausgedrückt, weil er in sich die Aufgabe spürt, sein Leben zugestalten. Dann hat der Mensch erst Existenz. Bei seiner Entwicklung sind beim Menschen Vernunft und Gefühle zu unterscheiden, obwohl kein Mensch so rational angelegt ist, dass er alleine seiner ratio ohne Gefühle folgen kann. Andersherum können Gefühle dazu führen, dass man sich gezwungen sieht die Gefühle von der ratio abzustreifen. Das heißt das die Gefühle erst der eigentliche Auslöseer für vernünftiges Denken sind. Somit haben dann die Gefühle Ideen frei werden lassen und erst ein kreatives Denken per ratio möglich gemacht. Es gibt natürlich auch viele Menschen, die von ihren Gefühlen so übermannt werden, dass ihre ratio kaum zum Durchbruch kommt. Das kann zum Beispiel besonders bei Schülern so sein. Wenn Schüler sehr stark gefühlsbetont sind, hat der Einsatz der ratio seitens des Lehrers geringe Aussichten auf Erfolg. Deshalb muss sich der Lehrer bei seiner häuslichen Vorbereitung die Schüler bzw. lernenden Personen mit ihren spezifischen Gefühlen und dem jeweiligen Stand ihres Denkvermögens oder ihrer Vernunft befassen. Darauf muss er seine Unterrichtsvorbereitungen ausrichten und auch Alternativen für die jeweilige Unterrichtsstunde reflektieren und vorbereiten. Der Lehrer muss bei seiner Vorbereitung wie jeder Mensch für sich selbst eine eigene Haltung, das heißt ein Zeitmanagment, entwickeln und Prioritäten setzen, die zu Prinzipien werden können, um seiner Arbeit eine spezifische Reihenfolge, die nicht starr sein darf, bei der Erledigung unangenehmer und weniger angenehmer Aufgaben zu entwickeln. Die Reihenfolge kann dabei durch unterschiedliche Kriterien beeinflusst werden. Ich kann bestimmte Aufgaben lieben, weil sie mich spontan ansprechen und zu vorhergehenden Vorlieben passen. Dabei kann ich durchaus unterscheiden, dass mich eine Aufgabe dadurch reizt, weil sie mein besonderes Interesse weckt ohne dass ich schon a priori mit besonderen Gefühlen wie Liebe an diese Aufgabe herangehe. Wenn eine Aufgabe mein Interesse erweckt, kann es daran liegen, dass ich den ,, Ort`` den ich erreichen will schon wage erkenne, ohne dass ich den Ort schon sehe. Das heißt, dass ich eine gewisse Utopie vor Augen habe, die ich real werden lassen will und die dann von der Utopie zu Realität wird. So kann ich zur Lösung einer bestimmten Aufgabe gelangen

Donnerstag, 16. Juni 2005

Eigene Gedanken zu der Veranstaltung am 14.06.2005

Unser Dasein vollzieht sich in verschiedener Intensität durch Sprache. Wovon hängt das ab? In sprachlichen Fächern dominiert a priori die Sprache, auch bei Einsatz von auditiven Mitteln, derer sich der Lehrer bedient, wie z.B. Sprach CD`s und DVD`s. Auch in Fächern des gesellschafts - wissenschaftlichen Bereiches, wie z.B. Geschichte, Geographie, Ethik, Religion, Philosophie etc. ist die Sprache das Kommunikationsmittel zwischen Lehrer und Schüler, auch bei Einsatz audiovisueller Hilfsmittel. Allerdings verdrängt besonders der Einsatz des Internets in allen Fächern zum Teil die Sprache. Die Kommunikation über Sprache ist vom Lehrer zum Schüler nur möglich, wenn sowohl beim Lehrer als auch beim Schüler ein gutes Haus des Seins vorhanden ist. Was ist das? Es muss bei beiden ein Bestreben nach etwas Schöpferischem vorhanden sein. Beide müssen von sich aus Interessen nachgehenm die ihrem Sein kreativ Inhalt geben. Fehlt das auf einer der beiden Seiten, so ist ein Austausch und schon gar nicht eine Förderung des Schülers durch Sprache möglich. Der Lehrer kann nämlich dann in das Haus des Seins des Schülers gar nicht eindringen. Das Gleiche gilt natürlich für den Lehrer. Lässt sich der Lehrer einfach gehen und versucht nicht durch Reflexion, durch Beschäftigung mit Literatur oder Wissenschaft oder durch Diskussion mit einem Partner auf hoher Ebene etwas weiter in das Haus des Seins einzudringen, so vernachlässigt er seine schöpferischen Möglichkeiten oder sogar Pflichten. Das Schöpferische kann auch darin bestehen, dass der Lehrer sich spontan und vielleicht sogar unbewusst oder ungewollt daran macht, einfach ein Bild zu malen, ein Gedicht zu schreiben oder naturwissenschaftliche Experimente in Angriff nimmt. Das Haus des Seins des Menschen ist ein merkwürdiges Gebilde. Viele Pädagogen glauben, dass wir alle eigene Häuser und eine eigene Persönlichkeit haben. Andere meinen, dass die Menschen sich nur gering unterscheiden, besonders qulitativ nicht. Dagegen ist es in der Pädagogik nach vielen Jahren des Zweifelns eine breite Feststellung, dass der Mensch bei seiner Geburt keine tabula rasa, das heißt keine glatte Tafel ist, in die nichts eingeritzt ist. Das heißt im Menschen ist qua Geburt etwas vorgegeben, was wissenschaftlich noch nicht definiert ist, aber Konsens ist. Würde man ein weißes Baby in die Obhut einer schwarzen Familie im tiefen Afrika geben, würde sich das Baby entsprechend den dortigen Einflüssen der Natur und der Menschen nicht so entwickeln und nicht zu einem ähnlichen Sein gelangen, wie in der Familie in der es geboren wurde. Umgekehrt würde ein schwarzes Baby aus dem tiefen Afrika sich in Europa anders entwickeln und zu einem anderen Sein kommen. Auch wenn beide Babys aus unserer Sicht eine gewisse höhere Entwicklung erreichen würden, ist dennoch entscheidend, dass sie keine tabula rasa waren. Das heißt, dass Erziehung, Umwelt und Gesellschaft nicht aus jedem Baby ein ähnliches Sein und Denken mit nur geringen Unterschieden machen könnte. Das zeigt sich besonders in einer mehrköpfigen Familie, in der die Kinder eine ähnliche Erziehung, sowohl im Elternhaus als auch in der Schule, ähnlichen Umwelteinflüssen und denselben gesellschaftlichen Verhältnissen ausgesetzt sind. Diese Kinder haben in der Regel eine unterschiedliche Entwicklung, ein unterschiedliches Sein und Denken, eben weil sie bei der Geburt keine tabula rasa waren und schon Unterschiede aufwiesen. Die Forschung, besonders die genetische, versucht das zu belegen.

Sonntag, 12. Juni 2005

Aufgabe: Suchen Sie sich 4 Begriffe aus dem Begriffskalender und beschreiben Sie diese unter pädagogischem Aspekt!

1. Pausenzeichen

Pausen assoziere ich sofort mit Schule. Pausen können Schüler von unangenehmen Unterrichtsstunden befreien und sie zum Ausbruch aus dem Klassenraum auf den Pausenhof treiben, um dort ihre motorischen Bedürfnisse nach langer Zeit unangenehmen starren Verharrens auf dem Stuhl und einem Tische auszuleben. Pausen können aber auch das Gegenteil bewirken: der Unterricht war so spannend, fesselnd und fördernd, dass der Pausengang die Schüler daran hinderte, sich weiterhin dem beschriebenen Stoff hinzugeben. Pausen können aber auch einen ganz mechanischen Abschluss einer Unterrichtsstunde bedeuten, der so zur Gewohnheit geworden ist, dass er kaum noch wahrgenommen wird.

2. Gedanken und Aufforderungen

Gedanken und Aufforderungen sind integraler Bestandteil von Unterricht. In jeder Unterrichtsstunde müssen vom Lehrer Stimuli, man könnte auch sagen Aufforderungen, ausgehen, die Gedanken und Gedankenkomplexe beim Schüler auslösen. Diese Gedanken müssen in jeder Stunde auch sogenannte Aha - Erlebnisse auslösen, d.h. der Schüler muss am Ende einer Unterrichtsphase zu einer neuen Erkenntnis oder mehreren gekommen sein. Das muss Ziel des Unterrichts in jedem Fach sein. Wird der Schüler nicht in einen für ihn neuen Gedankenkomplex - auch wenn es ein Experiment in den Naturwissenschaften ist - hineingeführt, kann er zu solchen Erkenntnissen nicht kommen und die Unterrichtsstunde war für ihn dann ohne Wert. Die Stimuli müssen so angelegt sein, dass der Schüler frei und ohne Druck sich seine Gedanken machen kann und auch dazu motiviert ist, um letztendlich sein spezifisch eigenen Weg zu Erkenntnissen zu finden.

3. Lässt sich Denken sehen?

Es ist zwar eine Kunst aber eigentlich eine selbstverständliche Vorgabe für einen Lehrer zu sehen oder zu erkennen, ob seine Schüler denken. Man könnte auch nachdenken oder sich besinnen sagen. Ein guter Lehrer erkennt oder sieht, ob die Schüler den jeweiligen Unterrichtsgegenstand angenommen haben und sich damit beschäftigen. Dazu muss der Lehrer, wenn er gut ist, nicht jeden Schüler veranlassen sein Denken durch mündliche Versprachlichung zu dokumentieren oder zu beweisen. Der gute Lehrer weiß bzw. sieht nämlich, wenn er die Schüler eine gewisse Zeit lang kennt, welche Schüler, ohne dass sie es durch einen bestimmten Gesichtsausdruck oder eine bestimmte Haltung ihm zu erkennen geben, ob die Schüler denken oder nachdenken. dazu muss er ihnen aber auch mit Geduld eine gewisse Muße zubilligen, denn denken ist in der Regel ein Prozess und nichts Plötzliches. Ein guter Lehrer erkennt es und lenkt die Schüler zu einem bestimmten Zeitpunkt, den er in der Unterrichtsstunde bei den Schülern erkennen oder sehen muss, in konstruktive mündliche Veräußerung und führt damit das Denken der Schüler, dass er ja beobachtet hat, zusammen. Dieser Deknprozess in der Klasse bedeutet, dass der Unterricht aus verschiedenen Phasen bestehen muss und nicht rein frontal - kurzschrittig gestaltet werden darf.

4. Angst

Angst ist eine Empfindung, die in der Schule leider bei vielen Schülern oft entsteht. Es gibt verschienden Formen von Ängsten und auch verschiedene Situationen in der Schule, in denen sich Ängste entwicklen können. Immer häufiger werden Ängste bei Schülern durch Schulkameraden hervorgerufen. Ist ein Schüler z.B. leistungsstark oder ein sportliches As oder eine attraktive Schülerin bei vielen Jungen sehr begehrt oder eine Schülerin tut sich negativ - aus der Sicht der anderen Schüler - z.B. durch besonderes Dicksein, durch Kleinwüchsigkeit und der gleichen mehr hervor, entsteht in der heutigen Schule sehr oft Schülermobbing. Dazu haben sich glücklicherweise in den letzten Jahren an vielen Schulen Streitschlichtungssysteme entwickelt. Dabei können sich gemobbte Schüler an andere Mitschüler die als Streitschlichter ausgebildet sind, wenden und um Hilfe bitten. Sehr oft sind diese Streitschlichter in der Lage das Mobbing abzubauen. Angst kann aber auch durch einen besonders autoritären Lehrer entstehen, der den Schülern keinen Freiraum zur spezifisch persönlichen Entfaltung lässt, sie mit Hausaufgaben überhäuft und sie mit extrem stregen Noten in die Enge treibt. Dieser Lehrer erzeugt soviel Angst, dass es bei einigen Schülern sogar zu psychosomatischen Störungen kommen kann. Aus dieser Situation kommen die Schüler nur heraus, wenn sie sich einem Beratungslehrer der Schule oder den Schulsprechern anvertrauen, die dann beim betroffenen Lehrer selbst oder bei der Schulleitung aktiv werden. Angst entsteht aber auch durch eine überzogene Erwartungshaltung von Eltern. Eltern wollen oft nicht wahrhaben, dass gerade ihre Kinder in bestimmten Fächern nur zu schwachen Leitungen fähig sind. Bei schlechten Noten werden die Kinder dann manchmal bestraft, entweder durch Liebesentszug, durch materielle Enthaltung von erwünschten Dingen oder sogar durch Schläge. Die Schule kann in solchen Fällen nur begrenzt eingreifen, wenn sich solche verängstigten Schüler der Schule irgendwie anvertrauen und die Schule durch Telephongespräche mit den Eltern und durch Hinzuziehung von psychologisch ausgebildeten Fachkräften den verängstigten Schülern helfen kann, um aus der manchmal schon verfestigten Angst herauszukommen.

Traktat zu einem Begriff aus dem Begriffskalender

Philosophische Bilder II

Der erste Satz ,, Denken vollzieht sich als Bilderleben`` provoziert mich, weil ich ihm spontan und nach langen Überlegungen nicht zustimme. Deswegen möchte ich mich mit ihm philosophisch auseinandersetzen, denn er ist für mich zunächst unverständlich und soll hinterfragt werden. Was ist z.B. Denken? Denken heißt für mich, dass sich verschiedene in meinem Gehirn gespeicherte Spurenelemente, die sich im Laufe meines Lebens in meinem Gehirn zu Spurensystemen gespeichert haben, verbinden zu Gedanken, die ich mündlich oder schriftlich versprachlichen kann. Die Spurenelemente bestehen aus einzelnen Wörtern, aus denen sich ein Gedanke oder ein Satz bildet. Der Gedanke kann bildlich unterlegt sein, d.h. mit dem Gedanken ist ein teils vages, teils sehr konkretes mir vor Augen schwebendes Bild verbunden. Die Versprachlichung - mündlich oder schriftlich - lässt mich das Bild, das mit meinem Denken verbunden ist, erleben. Nicht jeder Gedanke ist bei Verpsrachlichung an ein Bild gekoppelt. Denken vollzieht sich für mich also nicht als Bilderleben, denn meine Gedanken kann ich auch ohne Bild versprachlichen. Allerdings, was ist ein Bild? Ein Bil ist für mich immer etwas Konkretes, dass ich zeichnen, malen, skizzieren oder photographisch darstellen kann. Ich kann auch Texte schreiben, ohne dass sie Bilder erzeugen, wenn sich in meinem Gehirn Spurenelemente zu Gedanken verbunden haben. Das schließt allerdings nicht aus, dass bei einem anderen Menschen andere Bilder erzeugt werden, weil meine Gedanken in seinem Gehirn durch andere Spurenelemente als die meinen diese Bilder auslösen. Besonders wissenschaftliche Texte erzeugen bei den Fachleuten, z.B. bei Mathematikern, die Regeln oder Gesetze suchen und in Sprache und Formeln unmsetzen, durchaus keine Bilder. Sie sind deswegen auch nicht gedankenlos. Dabei entstehen keine Komplexe jedweder Art beim Fachmann. Auch wenn ich Formeln ohne Vorstellungen nicht begreifen kann, so müssen diese Vorstellungen durchaus nicht bildlich sein, denn nicht alle meine Spurenelemente im Gehirn sind bildlicher Art, sondern manchmal einfach Wörter, Silben oder Buchstaben.

Bei anderen Fachleuten, z.B. bei einem Physiker oder auch bei einem Biologen sind Texte, die aus der Verbindung von Spurenelementen geworden sind, durchaus an Bilder gekoppelt. Allerdings gibt es in diesen Wissenschaften Texte, die bilderlos sind und dennoch nicht gedankenlos. Auch beim Entwickeln von philosophischen Gedanken, müssen keine Bilder entstehen. Wenn ich z.B. über das Denken nachdenke und wie Descartes sage : ,, Durch/Im Denken ist das Sein`` ( cogito ergo sum ), so ist an das Sein nicht unbedingt das Bild eines Menschen gebunden, denn ich habe hier beim Philosophieren nicht das Bild eines menschlichen Körpers vor Augen, sondern nur das Sein des Menschen als abstraktes Wesen.

Natürlich kann ich durchaus sagen, dass ein philosophisches Bild etwas Abstraktes ist und nicht ein Bild, das eine bestimmte Form hat, gemalt, gezeichnet, skizziert oder photographisch dargestellt werden kann. Jedes Bild, philosophisch oder auch nicht, entsteht durch das Zusammenspiel von Spurenelementen, die meistens Wörter sind. In meinem Gehirn vergegenwärtige ich mir ein Wort, das durch Abrufen anderer Spurenelemente sich mit anderen Wörtern zu einem Satz verbindet, wodurch die Wörter in einem Zusammenhang stehen.

Wähle ich mit ein Wort aus meinen Spurenelementen aus, so kann sich in meinem Gehirn dazu eine Wortfamilie bilden. Es können sich aber auch Gedanken entwicklen, bei denen Wörter aus unterschiedlichsten Wortfamilien sich spielend zu Sätzen und Gedanken verbinden. Dabei entstehen unendlich viele, vielfältige und sehr unterschiedliche Gedanken, die durchaus aus Bildern zusammengesetzt sein können, aber auch abstrakt sein können.

Nehme ich einfach an einem Tag eines meiner Lieblingswörter, so muss dieses nicht unbedingt mit einem Bild verbunden sein, d.h. das Lieblingswort muss nicht assoziativ an ein Lieblingsbild gekoppelt sein. Andererseits kann sich an irgendeinem Tag aus den Spurenelementen meines Gehirns ein Lieblingsbild entwicklen, das ich denken kann und mir vor meinem geistigen oder bildlichen Auge vorstellen kann. Anders ausgedrückt kann ich sagen, dass ich dieses Lieblingsbild sehe. Natürlich habe ich viele Lieblingswörter und Lieblingsbilder. Diese kann ich an verschiedenen Tagen denken oder sehen, an anderen Tagen können sie allerdings auch in großer Zahl wie ein Film aus Spurenelementen meines Gehirns entspringen. Diese Lieblingswörter können konkret vorstellbar sein,aber auch abstrakt und damit bildlich nicht greifbar sein.

Aufgabe: Schreiben Sie 20 Wörter, die Sie oft im Unialltag gebrauchen:

Globalisierung, Anthropogeographie,Afro - Amerikaner, Geomorphologie, Linguistik, Kant, Nietzsche, Mangroven, Kindheit, Zwischenprüfung, Werbung, Examensarbeit, Landwirtschaft, Seminare, Weblog, Philosophie, Hörsaal, Listen, Lautschrift, Syndromkonzept und Sklaven.

Donnerstag, 19. Mai 2005

Philosophische Betrachtung

Aufgabe: Schreiben Sie eine philosophische(!) Betrachtung!

Endlich! Diese Solitude hat der Philosoph geradezu gesucht.

Ein leerer Strand, der mit seinem fast unnatürlichem weißen Sand trist wirkt, wird von einem einsamen Gebäude unterbrochen. Das Ganze vermittelt eine solche Ruhe, dass man von einer schönen Einsamkeit sprechen könnte, in die man sich als Eremit in das einzelne Gebäude zurückziehen könnte. Die Einsamkeit oder Solitude ist für einen Eremiten vollkommen, denn hier könnte er sie leben. Ein Eremit könnte sich in dieser Einsamkeit, einer Quelle der Eingebungen in Anonymität seinen Gedanken frei hingeben und ungezwungen philosophieren. Und das in völliger Abgeschiedenheit von allen menschlichen Querelen, von der menschlichen Verderbtheit und der maroden Gesellschaft. Warum? Der ihn umgebende Himmel am Horizont, das helle Licht der Sonne kann Kreativität in die Gedanken des Philosophen bringen. Sein Denken ist klar, unterstrichen durch die Klarheit des Wassers, des Strandes und des Himmels. Allerdings stehen die Steine in Kontrast zu dem Strand. Der Strand kann das Gute symbolisieren, die Steine das Böse. Dabei können die Steine dem Philosophen an einen langen Leidensweg erinnern, dem er sich durch das Leben in der Solitude als Klausner entzogen hat. Die Steine können aber andererseits für den Philosophen auch Bausteine oder eine Vielzahl von Gedanken, die er zu verknüpfen versucht, symbolisieren. Den Himmel kann der Philosoph sich durch langes Betrachten zu sich heranziehen, aber dennoch bedeutet der Himmel das Unendliche und zeigt dem Philosophen die Unendlichkeit seiner Fragen und Gedanken. Denn ein echter Philosoph ist zu unendlichem Fragen und Denken verdammt. Wir einfachen Menschen dagegen sehen in der erkennbaren einsamen Natur, die den Philosophen umgibt, eine gewisse Unnatürlichkeit, denn wir verbinden mit dem Strand Erinnerungen an den Sommer und Urlaub, mitten im Getümmel vieler anderer Menschen.

Für mich persönlich ist ein solches Leben in der Einsiedelei nur für kurze Zeit denkbar und könnte mit einer Zeit des Fastens verknüpft sein, um in mein Leben oder in mein Denken Ruhe, Klarheit und Selbstfindung zu bringen. Allerdings empfinde ich mich als natürliches Gemeinschaftswesen und würde mich immer aus dieser Solitude in das Gemeinschaftsleben zurückgezogen fühlen, aber ein Philosoph hingegen braucht Muße. Diese findet er in der Abgeschiedenheit, in der Einsiedelei.

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