Beitrag zum 03.05.2005 und 04.05.2005 ( Seminar von 18-20 Uhr und 12-14Uhr).Außerdem eine inhaltliche Verbindung der beiden Veranstaltungen

Über die Zukunft der Universitäten hat sich nicht nur Nietzsche vor 100 Jahren Gedanken gemacht. Ihre Werte wurden immer in Frage gestellt. Mit jeder Veränderung in der Struktur der Universiäten befürchtete man einen Werteverlust. Wie ist es heute? Es gibt immer mehr große, unüberschaubare Universitäten, die um 50.000 Studenten haben. Mit der steigenden Zahl an Studenten ist ein Verlust an persönlichen Beziehungen einhergegangen. Überfüllte Hörsäle und Seminare, in denen Studenten auf der Treppe oder vor der Tür stehen, sind auch an kleineren Universitäten wie Flensburg anzutreffen. Das Abfüllen mit Lehrstoff ist dabei nicht zu vermeiden und das persönliche Engagement im Studium tritt oft in den Hintergrund. Zu den Professoren und unter den Studenten wird es immer schwieriger so Kontakte zu entwickeln, dass das gemeinsame Studium im Vordergrzúnd steht.

An den Universitäten wird sowohl Philosophie als auch Pädagogik, die beide zusammenhängen, gelehrt. Ersteres ist eher Theorie, Pädagogik eher Praxis. Damit der Mensch nicht manipulirbar ist, sollten Philosophie und Pädagogik verknüpft sein. Das ist die Strategie des Umsetzenkönnens.

Der Mensch ist ein ,, gebrochenes`` Wesen. Als solches versteht er eigentlich seine Muttersprache nicht, weil er Begriffe benutzt, die er nicht versteht. Diese Begriffe sind aber Teile der Sprache. So sind Komposita vom Simplex ,, sehen``, nämlich ,, ansehen, besehen, einsehen, hinsehen`` etc. von Menschen schwer zu erklären, weil er ihre Unterschiede schwerlich verdeutlichen kann. Als gebrochenes Wesen bin ich natürlicherweise anfällig für Aberglauben. Bestimmte Vorgänge und Tätigkeiten deute ich als Mensch abergläubisch. Charakteristisch für den Aberglauben ist die Annahme von Kräften und Wirkungen, die mit der gewohnten Erfahrung und den bekannten Naturgesetzen nicht übereinstimmen. So ist z.B. der Satz ,,Scherben bringen Glück`` rational nicht an eine gewohnte Erfahrung gekoppelt und stimmt auch nicht mit einem bekannten Naturgesetz überein. Außerdem ist der Mensch allein schon dadurch ein gebrochenes Wesen, weil er aus Seele, Körper und Geist besteht.

Der Mensch kann nur das sehen, was seine Sinne erfassen und auch das, was sein Gehirn ohne die Sinne erfasst. Mit den Sinnen erfassen wir die Wirklichkeit, mit dem Gehirn ( Geist) Möglichkeiten. Es gibt die Wirklichkeit und die wirkliche mögliche Wirklichkeit. Die Wirklichkeit besteht darin, dass ich zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort bin oder stehe, und das aus eine bestimmten Grund. Es wird zur möglichen Wirklichkeit, wenn ich es in der Hand habe, an diesem bestimmten Ort zu sein oder auch nicht oder anders ausgedrückt, ob ich es wahr mache oder auch nicht, es realisiere oder auch nicht. Eine wirkliche Wirklichkeit entsteht dadurch, dass ich mich an einen bestimmten Ort begeben kann, weil ich mich an einen anderen Ort nicht begeben kann.

Warum schreibt jemand? Im Gehirn eines Schreibenden haben sich unbewusst eine Fülle von Bildern angesammelt. Wenn das Gehirn diese Bilder unbewusst zu einem ungeahnten Ganzen verbunden hat, hat der Mensch den Drang diese in Schrift niederzulegen. Flüssiges Schreiben entsteht dann dadurch, dass das Gehirn mit diesen Bildern spielt. Vorher müssen allerdings beim Schreibenden Bedürfnisse von außerhalb befriedigt sein; das kann z.B. das Ess- oder Trinkbedürfnis oder ein anderes sinnliches Bedürfnis sein. Der Schreibende braucht dann nicht mehr an diese Bedürfnisse zu denken, sondern kann die in seinem Gehirn unbewusst gespeicherten Bilder abrufen, sie zu neuen Bildern umformen oder ganz neue Bilder entwickeln. Das bedeutet, dass der Schreibende denkt. Das Erinnern von Bildern bedeutet noch nicht denken, sondern nur die Komposition neuer Bilder aus den Erinnerungen heraus und das Entwickeln neuer Bildern. Um das Unbewusste in Schrift umsetzen zu können, braucht der Mensch Wörter. Je mehr Bilder und entsprechende Wörter dem Schreibenden zur Verfügung stehen, umso lieber schreibt er und je weniger Mühe macht es ihm zu schreiben und umso unverkrampfter und entspannter schreibt er. Dann entsteht beim Schreibenden flüssiges Schreiben, das durch das Spielen des Gehirns zustande kommt.

Beim Umsetzen in Schrift benutzt der Mensch allerdings oft Begriffe, die er selbst nicht versteht. Diese Begriffe sind aber Teile der Sprache. So sind die Komposita vom Simplex ,, Sehen`` schwer zu erklären, weil die Unterschiede schwer zu verdeutlichen sind. Wie bei Begriffen, die nicht immer allen Menschen auf gleiche Weise klar sind, gibt es Vokale, die in der Gesellschaft und bei verschiedenen Autoren bestimmten Farbwerten ( z.B. A = Schwarz oder Rot) zuzuordnen sind, die man dabei empfinden kann. Vokale sind dabei an unterschiedliche Farbgefühle gekoppelt oder anders ausgedrückt. Sie rufen gänzlich verschiedene Empfindungen hervor. Beim Schreiben benutzt der Mensch Begriffe, die seinem Gehirn entspringen. Im Gehirn gespeicherte Bilder werden dabei in Schrift umgesetzt, wobei dem Schreibenden die Begriffe nicht immer deutlich sind und sich verschiedene Begriffe nebeneinander entwickeln. Diese Möglichkeiten entspringen dem Gehirn.

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